
Programm 2025
Mittwoch, 8. Januar 2025, 19 Uhr
Vortrag digital „Warum die Vorarlberger 1919 Schweizer werden wollten – und aus dem Kanton ‚Übrig‘ doch nichts wurde“ (Alois Niederstätter, Bregenz)
Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs zerbrach die Habsburgermonarchie. Der Wille der Sieger lautete: „Et ce qui reste, c’est l’Autriche“ – „Österreich ist, was übrigbleibt“. An die Lebensfähigkeit des neuen Staates, dessen Grenzen noch nicht einmal bestimmt waren, glaubte kaum jemand. Die Wirtschaft lag am Boden, weite Teile der Bevölkerung hungerten. Während man jenseits des Arlbergs einem Anschluss an Deutschland zuneigte und die Regierung Wien die politischen Weichen dafür stellte, sprachen sich 1919 in Vorarlberg bei einer Befragung 80 Prozent für die Aufnahme entsprechender Verhandlungen mit der Schweiz aus. Gab die Zuneigung zu den Nachbarn dafür den Ausschlag – oder bloß der Wunsch, der wirtschaftlichen und ideellen Misere zu entkommen? Wie standen die Eidgenossen dazu? Woran scheiterte der „Schweizeranschluss“ letztlich? Diese und andere Fragen versucht Alois Niederstätter in seinem Vortrag zu beantworten.
Mittwoch, 12. Februar 2025, 19 Uhr
Vortrag digital „Die jüdische Gemeinde in Überlingen im Mittelalter“ (Johannes Waldschütz, Rottweil)
Die Überlinger Juden waren seit dem frühen 13. Jahrhundert als Geld- und Kreditgeber überregional tätig und auf dem Überlinger jüdischen Friedhof wurden Jüdinnen und Juden aus der ganzen Bodenseeregion bestattet. Die blühende Gemeinde wurde aufgrund eines angeblichen Ritualmords in einem Pogrom 1332 nahezu ausgelöscht, mehr als 300 Jüdinnen und Juden sollen ums Leben gekommen sein. Trotzdem siedelten sich bald wieder Juden in Überlingen an, doch nach einer Pestepedemie kam es wie vielen anderen Städten rund um den See bereits 1349 zu einem neuen Pogrom. Nach einem dritten und letzten Pogrom 1430 beschloss Überlingen wie Ravensburg und Lindau auch, keine Juden mehr in der Stadt aufzunehmen. Der Vortrag beleuchtet das jüdische Leben in Überlingen unter Nutzung neu entdeckter Quellen sowie der jüdischen Grabsteine und vergleicht es mit anderen Städten der Region. Zudem wird gezeigt, dass die Stadt und deren kirchliche Einrichtungen von den Pogromen profitierten, indem sie sich ehemals jüdische Häuser aneigneten, bzw. jüdische Grabsteine zum Bau von Häusern und Kirchen benutzten.
Mittwoch, 12. März 2025, 19 Uhr
Vortrag digital „Konquistadoren und Sklavenhändler vom Bodensee. Kolonialgeschichte im 16. Jahrhundert“ (Nicole Stadelmann, St. Gallen)
Der St. Galler Hieronymus Sailer war Kaufmann, Angestellter des global tätigen Augsburger Handelshauses der Welser – und Sklavenhändler. Für das erste deutsche Kolonialunternehmen, die «Welserkolonie» Venezuela, handelten er und der Konstanzer Ulrich Ehinger 1528 mit der spanischen Krone einen Vertrag über Kauf und Verschleppung von 4000 Menschen aus Westafrika in die Karibik aus. Sailers Netzwerk führte dazu, dass mehrere St. Galler in den folgenden Jahren als Konquistadoren im heutigen Venezuela unterwegs waren.
Donnerstag, 13. März, bis Samstag, 15. März
Informationstagung: „Österreich am Bodensee. Mächtige und Mindermächtige im Alten Reich“
Tagung der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein, des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung und der Stadt Stockach in Verbindung mit dem Hegau-Geschichtsverein und dem Landkreis Konstanz.
Ort: Bürgerhaus Adler Post, 78333 Stockach.
Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung bis 5. März 2025, Programm
Sonntag, 1. Juni 2025, 19:00 Uhr
Vortrag: „Von Bengelschießern und ,gebratenen‘ Bauern. Die gescheiterte Revolution des gemeinen Manns 1524/25 im westlichen Bodenseeraum“ (Prof. Dr. Jürgen Klöckler, Konstanz)
Ort: Torkel in Liggeringen (Am Rathaus 1, D-78315 Radolfzell/Ortsteil Liggeringen)
Keine Gebühr. Um Anmeldung bis 23. Mai 2025 wird gebeten unter: ov.liggeringen@radolfzell.de
Einladung/Programm
Samstag, 5. Juli 2025, 10:00 Uhr
Führung: in der Ausstellung „St. Gallen – ein Jahrhundert in Fotografien. Die Sammlung Foto Gross“ (Dorothee Guggenheimer, St.Gallen)
Ort: Kulturmuseum in St.Gallen
Der Museumseintritt ist individuell vor Ort zu erwerben. Die Führung wird von Stadtarchiv und Vadianischer Sammlung der Ortsbürgergemeinde St.Gallen offeriert.
Um Anmeldung bis Freitag, 27. Juni wird gebeten per Email an:
bgv@ortsbuerger.ch
Einladung/Programm
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Die Teilnahme an den digitalen Vorträgen, die jeweils ab 19 Uhr bis 20 Uhr stattfinden, ist mit folgenden Daten möglich:
https://us02web.zoom.us/j/6736781222?pwd=UEw1ZlhxckJYM2FRMzY4YXFRanU2Zz09
Meeting-ID: 673 678 1222
Kenncode: Hvz6hE
Die Vortragsreihe darf gerne Außenwirkung entfalten und für den Verein werben. Wenn Sie Interessenten wissen, leiten Sie die Einladung bitte weiter.
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Die jeweils aktuellen Veranstaltungen finden Sie unter Aktuelles
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Schaffhausen, Philipp Roth nach David Mieser

Hohenems, aus Daniel Meissners Sciagraphica, 1678

Lindau, aus Daniel Meissners Sciagraphica Cosmica, 1678
