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Weihnachtsbrief unseres Präsidenten Prof. Dr. Harald Derschka (vom 13. Dezember 2023)
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Programm 2024
Mittwoch, 10. Januar 2024
Vortrag digital „Relikte der Eiszeiten in der Bodenseeregion“ (Prof. Dr. Andreas Schwab)
Die Bodensee-Region beeindruckt immer wieder durch ihre landschaftliche Vielfalt. Viele Formen gehen auf Vorgänge während der Eiszeiten zurück, in denen sich der Alpenrhein-Gletscher mehrmals weit ins Alpenvorland hinein ausgebreitet hat.
Mittwoch, 14. Februar 2024
Vortrag digital „Wem gehört der Bodensee?“ (Prof. Dr. Jürgen Klöckler)
Bis heute ist umstritten, wem der drei Anliegerstaaten der Bodensee eigentlich gehört. Hoheitsrechtlich steht er unter ausschließlich deutscher, schweizerischer und österreichischer Souveränität und kann nur eingeschränkt als internationales Gewässer bezeichnet werden. Ist der Bodensee ein von diesen drei Staaten gemeinsam verwaltetes Kondominium oder herrscht auf dem See Realteilung vor? Gibt es Unterschiede zwischen dem Unter- und dem Obersee? Der Vortrag veranschaulicht die bis heute ungelösten staatsrechtlichen Probleme rund um den Bodensee aus historischer Perspektive.
Mittwoch, 13. März 2024
Vortrag digital „Katastrophen und Krisenempfinden. Kulturelle, wirtschaftliche und mentalitätshistorische Aspekte der ,Kleinen Eiszeit‘ im Bodenseeraum“ (Dr. Wolfgang Scheffknecht)
Im Vortrag soll zunächst versucht werden, die Pestzüge des ausgehenden Mittelalters und der Frühen Neuzeit im Bodenseeraum zu rekonstruieren, um schließlich nach den Auswirkungen dieser und anderer Katastrophen auf die Bevölkerungsentwicklung und die Mentalität der Bevölkerung zu fragen. Dabei soll stets der Blick auf den als ,Kleine Eiszeit‘ bezeichneten Klimawandel als eine der Ursachen dieser Entwicklungen gerichtet werden.
Mittwoch, 10. April 2024
Vortrag digital „Der Einfluss des Wetters auf die ländliche Wirtschaft. Hinweise aus den Schriftquellen“ (Prof. Dr. Stefan Sonderegger)
Regen, Hagel, Schnee etc. haben einen starken Einfluss auf die Landwirtschaft. In Chroniken und Archivdokumenten sind Hinweise auf die Minderung oder den gänzlichen Ausfall von Ernten zu finden. Im Beitrag werden Quellenbeispiele aus der Ostschweiz gezeigt und die Folgen für die bäuerliche Bevölkerung diskutiert.
Donnerstag, 25. April 2024, 19:00 Uhr
Vortrag „Wir können nicht daran zweifeln, daß er mit seinem Leib hier ruht: Zur Verehrung der Reliquien des Hl. Evangelisten Markus auf der Reichenau
(PD Dr. Sebastian Bock, Freiburg i. Br.)
Ort: Münster St. Maria und Markus, Reichenau
Informationen zur Vortragsreihe „Reichenauer Namen“
Mittwoch, 8. Mai 2024, 19:00 Uhr
Vortrag „Im Auftrag des Herrn und des Kaisers: Abt Heito der Reichenau (806–823) (Prof. Dr. Matthias Becher, Bonn)
Ort: Münster St. Maria und Markus, Reichenau
Informationen zur Vortragsreihe „Reichenauer Namen“
Samstag, 11. Mai 2024, 14 bis 17 Uhr
Exkursion zum zukünftigen Atelier-Museum Liner in Appenzell
(Dr. Daniel Studer)
Informationen und Anmeldung
Mittwoch, 5. Juni 2024, 19:00 Uhr
Vortrag „Der Reichenau früher Ruhm: Wahlafrid Strabo († 18. VIII. 849)“ (Prof. Dr. Dr. h. c. Walter Berschin, Heidelberg)
Ort: Münster St. Maria und Markus, Reichenau
Informationen zur Vortragsreihe „Reichenauer Namen“
Mittwoch, 19. Juni 2024, 19:00 Uhr
Vortrag „St. Georg auf der Reichenau: Abt Hatto (888–913) als Gründer und die Ausmalung des 10. Jahrhunderts“ (Dr. Dörthe Jakobs, Stuttgart)
Ort: Kirche St. Georg in Oberzell, Reichenau
Informationen zur Vortragsreihe „Reichenauer Namen“
Samstag, 22. Juni 2024, 16:00 Uhr
Kuratorenführung in der Landesausstellung „Klosterinsel Reichenau – Welterbe des Mittelalters“ (Dr. Olaf Siart)
Ort: Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg, Benediktinerplatz 5, 78467 Konstanz
Informationen und Anmeldung
Mittwoch, 3. Juli 2024, 19:00 Uhr
Vortrag „Abt Witigowo (985–997): Begleiter Kaiser Ottos III. und Bauherr auf der Insel“ (Prof. Dr. Thomas Zotz, Freiburg i. Br.)
Ort: Münster St. Maria und Markus, Reichenau
Informationen zur Vortragsreihe „Reichenauer Namen“
Mittwoch, 28. August 2024, 19:00 Uhr
Vortrag „Bern von Reichenau (1008–1048). Gelehrter Abt und Begleiter dreier Kaiser“ (Dr. Benedikt Marxreiter, München)
Ort: Münster St. Maria und Markus, Reichenau
Informationen zur Vortragsreihe „Reichenauer Namen“
Mittwoch, 11. September 2024, 19:00 Uhr
Vortrag „Spätzeit und Untergang der Fürstabtei Reichenau und die Chronik des Gallus Öhem“ (Prof. Dr. Harald Derschka, Konstanz)
Ort: Münster St. Maria und Markus, Reichenau
Informationen zur Vortragsreihe „Reichenauer Namen“
Sonntag, 15. September 2024
Jahreshauptversammlung
Ort: Salomon-Sulzer-Saal, Schweizer Str. 21, A-6845 Hohenems
Informationen und Anmeldung
Mittwoch, 25. September 2024, 19:00 Uhr
Vortrag „Festhalten, was gewesen ist – Friedrich Anton von Hundbiss (1769–1805), der letzte Obervogt der Reichenau als Verwalter und Historiograph“ (Dr. Christoph Schmider, Freiburg i. Br.)
Ort: Münster St. Maria und Markus, Reichenau
Informationen zur Vortragsreihe „Reichenauer Namen“
Dienstag, 1. Oktober 2024, 14:15 bis 16:15 Uhr
Literarische Wanderung auf den Spuren von Hermann Hesse
Ort: Hesse Museum Gaienhofen, Kapellenstr. 8, 78343 Gaienhofen
Informationen und Anmeldung
Mittwoch, 13. November, 19 Uhr
Vortrag digital „Der mittelalterliche Bodenseeraum als Wirtschaftsraum“ (Prof. Dr. Harald Derschka, Konstanz)
Im hohen Mittelalter bildete sich rund um den Bodensee ein einheitlicher Wirtschaftsraum aus. Seine Grundlage bildete das Textilgewerbe, dessen Erzeugnisse in den Mittelmeerraum exportiert wurden: zunächst die Leinwand, vom 14. Jahrhundert an der Barchent, ein Mischgewebe aus Leinwand und Baumwolle. Schriftquellen, archäologische Überreste und sogar eine frühgotische Wandmalerei belegen uns die Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges. Dem Wirtschaftsraum entsprach ein Währungsraum, in dem eine Sorte silberner Pfennige zirkulierte, deren Standard in Konstanz gesetzt wurde und die von rund 20 Münzherrschaften rund um den Bodensee und in Oberschwaben geprägt wurden.
Mittwoch, 11. Dezember, 19 Uhr
Vortrag digital „Zwischen Globalisierung und Nationalisierung. Die Stickereiindustrie als Katalysator des politischen und kulturellen Wandels in Lustenau (ca. 1867 bis 1918)“ (Dr. Wolfgang Scheffknecht)
Es soll ein kurzer Überblick über die Entwicklung der Stickereiindustrie in Lustenau von etwa 1867 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges gegeben werden. Dabei werden die Beteiligten an diesem Industrialisierungsprozess vorgestellt: die Fabriksticker (mit ihrem Hilfspersonal), die selbständigen Lohnsticker (mit ihren Familien) und die frühen Fabrikanten. Danach soll die Fragen erörtert werden, inwiefern die Exportorientierung der Stickereifirmen mit einem Focus auf dem angelsächsischen Raum Rückwirkungen auf die persönlichen Werthaltungen und Lebensstile der Fabrikanten hatte. Dabei lässt sich eine gewisse Anglophilie beobachten, die sich beispielsweise in der Einführung und Förderung des Fußballsports oder der Förderung von Sprachaufenthalten und der genauen Beobachtung von Modetrends vor allem in den USA artikulierte. Gleichzeitig engagierte sich ein Großteil der Lustenauer Stickereifabrikanten politisch in den Reihen der Deutschnationalen, die diese Anglophilie als ‚undeutsch‘ bekämpften. Zum Schluss soll auf die Frage eingegangen werden, ob sich aus den Arbeitsbedingungen der Lohnsticker eine spezifische ‚Stickermentalität‘ entwickelt hat.
Programm 2025
Mittwoch, 8. Januar 2025, 19 Uhr
Vortrag digital „Warum die Vorarlberger 1919 Schweizer werden wollten – und aus dem Kanton ‚Übrig‘ doch nichts wurde“ (Alois Niederstätter, Bregenz)
Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs zerbrach die Habsburgermonarchie. Der Wille der Sieger lautete: „Et ce qui reste, c’est l’Autriche“ – „Österreich ist, was übrigbleibt“. An die Lebensfähigkeit des neuen Staates, dessen Grenzen noch nicht einmal bestimmt waren, glaubte kaum jemand. Die Wirtschaft lag am Boden, weite Teile der Bevölkerung hungerten. Während man jenseits des Arlbergs einem Anschluss an Deutschland zuneigte und die Regierung Wien die politischen Weichen dafür stellte, sprachen sich 1919 in Vorarlberg bei einer Befragung 80 Prozent für die Aufnahme entsprechender Verhandlungen mit der Schweiz aus. Gab die Zuneigung zu den Nachbarn dafür den Ausschlag – oder bloß der Wunsch, der wirtschaftlichen und ideellen Misere zu entkommen? Wie standen die Eidgenossen dazu? Woran scheiterte der „Schweizeranschluss“ letztlich? Diese und andere Fragen versucht Alois Niederstätter in seinem Vortrag zu beantworten.
Mittwoch, 12. Februar 2025, 19 Uhr
Vortrag digital „Die jüdische Gemeinde in Überlingen im Mittelalter“ (Johannes Waldschütz, Rottweil)
Die Überlinger Juden waren seit dem frühen 13. Jahrhundert als Geld- und Kreditgeber überregional tätig und auf dem Überlinger jüdischen Friedhof wurden Jüdinnen und Juden aus der ganzen Bodenseeregion bestattet. Die blühende Gemeinde wurde aufgrund eines angeblichen Ritualmords in einem Pogrom 1332 nahezu ausgelöscht, mehr als 300 Jüdinnen und Juden sollen ums Leben gekommen sein. Trotzdem siedelten sich bald wieder Juden in Überlingen an, doch nach einer Pestepedemie kam es wie vielen anderen Städten rund um den See bereits 1349 zu einem neuen Pogrom. Nach einem dritten und letzten Pogrom 1430 beschloss Überlingen wie Ravensburg und Lindau auch, keine Juden mehr in der Stadt aufzunehmen. Der Vortrag beleuchtet das jüdische Leben in Überlingen unter Nutzung neu entdeckter Quellen sowie der jüdischen Grabsteine und vergleicht es mit anderen Städten der Region. Zudem wird gezeigt, dass die Stadt und deren kirchliche Einrichtungen von den Pogromen profitierten, indem sie sich ehemals jüdische Häuser aneigneten, bzw. jüdische Grabsteine zum Bau von Häusern und Kirchen benutzten.
Mittwoch, 12. März 2025, 19 Uhr
Vortrag digital „Konquistadoren und Sklavenhändler vom Bodensee. Kolonialgeschichte im 16. Jahrhundert“ (Nicole Stadelmann, St. Gallen)
Der St. Galler Hieronymus Sailer war Kaufmann, Angestellter des global tätigen Augsburger Handelshauses der Welser – und Sklavenhändler. Für das erste deutsche Kolonialunternehmen, die «Welserkolonie» Venezuela, handelten er und der Konstanzer Ulrich Ehinger 1528 mit der spanischen Krone einen Vertrag über Kauf und Verschleppung von 4000 Menschen aus Westafrika in die Karibik aus. Sailers Netzwerk führte dazu, dass mehrere St. Galler in den folgenden Jahren als Konquistadoren im heutigen Venezuela unterwegs waren.
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Die Teilnahme an den digitalen Vorträgen, die jeweils ab 19 Uhr bis 20 Uhr stattfinden, ist mit folgenden Daten möglich:
https://us02web.zoom.us/j/6736781222?pwd=UEw1ZlhxckJYM2FRMzY4YXFRanU2Zz09
Meeting-ID: 673 678 1222
Kenncode: Hvz6hE
Die Vortragsreihe darf gerne Außenwirkung entfalten und für den Verein werben. Wenn Sie Interessenten wissen, leiten Sie die Einladung bitte weiter.
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Die jeweils aktuellen Veranstaltungen finden Sie unter Aktuelles
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